Hamsterrad „Stress“!

Das Thema „Stress“ ist in unserer heutigen Gesellschaft längst kein Fremdwort mehr!

Meist ist allein dieses Wort schon sehr negativ behaftet.
Aber ist dies denn wirklich so? Muss Stress immer etwas schlechtes bedeuten?


Um dies zu klären, schauen wir uns doch einmal kurz an, was da im Körper eigentlich passiert;

Die bekanntesten Hormone, die der Körper bei einer Stressreaktion freisetzt, sind Noradrenalin, Adrenalin und Cortisol. Noradrenalin und Adrenalin gehören zum sogenannten sympatho-adrenomedullären System. Dieses System informiert durch die Produktion im Nebennierenmark und die Weiterleitung in den Blutkreislauf umgehend über die weitere Vorgehensweise Flucht oder Angriff (flight or fight).
Das Cortisol wird wird in der Nebennierenrinde gebildet und etwas langsamer ausgeschüttet. Es gehört zur Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse.
Dadurch werden zahlreiche Körperfunktionen und Reaktionen beeinflusst. Erhöhung von Blutdruck und Herzschlag, tieferes schnelleres Atmen, stärkerer Speichelfluss, Muskeln spannen sich an und werden mit Energie versorgt, Reduzierung der Verdauung…
Die Amygdala übernimmt die Koordinierung der Stresshormone. Diese nimmt Informationen über die Sinnesorgane auf und bewertet diese anschließend.
Kurz gesagt, ist etwas ungewöhlich, aktiviert die Amygdala ihre Nervenzellen und wird eine gewisse Nervenaktivität überschritten, informiert sie die Nebenniere über die drohende Gefahr und diese produziert dann die Stresshormone.

Stress bezeichnet also in aller erster Linie eine körperliche und psychische Reaktion durch bestimmte äußere Reize. Diese Reaktion kann in bestimmten Situationen helfen, sich besser zu konzentrieren und fokussieren. Ohne die Bewertung von Reizen wäre kein Lebewesen überlebensfähig!
Fight or Flight ist ein tief verankertes Verhalten, was nur dazu dient unseren Organismus in Alarmbereitschaft zu setzen.

Somit bedeutet Stress erst einmal absolut nichts negatives!
Es gibt uns nur die Möglichkeit in ungewohnten Situationen schneller zu reagieren!

Kritisch wird es erst, wenn die Alarmbereitschaft zu einem Dauerzustand wird.
Der Körper kann die ständig produzierten Hormone nicht abbauen und reagiert als erstes mit Verspannungen in der Muskulatur, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und Schlafstörungen.
Irgendwann zeigt sich die dauerhafte Überforderung deutlich, indem das Immunsystem schlechter wird und der Körper auch psychisch nicht mehr belastbar ist und mit Aggressionen, Angstzuständen oder gar Depressionen und Burn Out reagiert.
Ebenso werden unsere Hunde immer gereizter (aggressiver), kommen nur noch schwer zur Ruhe und stehen dauerhaft „unter Strom“. Leider denken gerade dann viele Besitzer, dass der Hund noch nicht genügend ausgelastet wurde und machen noch mehr mit dem Hund. Dabei wäre Entspannung an diesem Punkt bereits viel viel wichtiger.

Wichtig ist vor allem zu bedenken, dass jedes Lebewesen Situationen anders bewertet und auch damit umgeht!
Der eine wird ruhiger, schaut sich erstmal alles an, der andere wird nervös, hektisch oder sogar laut, obwohl er es eigentlich gar nicht will!
Genauso geht es unseren Hunden; nur weil der eine Hund in dieser Situation cool bleibt, kann es durchaus für den anderen puren Stress bedeuten und einen Grund geben, absolut aus der Hose zu hüpfen!
Es liegt also an uns, mit unserem Hund kleinschrittig Lösungsmöglichkeiten zu finden, Techniken zu erlernen mit ungewohnten Situationen umzugehen und vor allem immer wieder für genügend Entspannungsmöglichkeiten zu sorgen, so dass der Hormonpegel die Möglichkeit bekommt wieder runter zu fahren!
Das gilt nicht nur für unsere Hunde, sondern in erster Linie auch für uns selbst!
Denn unsere Hunde spiegeln uns enorm.
Sind wir ständig nervös und gestresst, können wir nicht von unseren Vierbeiner erwarten, dass diese völlig entspannt neben uns her leben.
Wer von Euch kennt es nicht; auf der Arbeit wisst Ihr kaum noch wo oben und unten ist, Ihr kommt heim und es wartet der Haushalt, die Kinder, die Hunde etc., was noch erledigt werden muss oder Ihr fallt einfach abends nur noch todmüde ins Bett und morgens geht es weiter… hinzu kommen vielleicht Aufgaben, die Ihr schon Tage- oder Wochenlang vor Euch herschiebt…diese zehren zusätzlich und stressen! Na habt Ihr Euch ertappt?!?!
Dann gönnt Euch Auszeiten!!! Sagt mal NEIN ohne schlechtes Gewissen und nehmt Euch zumindest Stunden weise Auszeiten aus diesem Hamsterrad!

Somit achtet auch auf EUCH und Ihr könnt mit Euren Hunden gemeinsam wieder mehr Entspannung genießen!
In diesem Sinne, Euch allen ein schönes Wochenende!